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"Demokratie und Inklusion sind untrennbar miteinander verbunden" – Impulsvortrag der Lebenshilfe beim Demokratiestammtisch Oberlahn in Weilburg


Thomas Bauer (l.) und Markus Becker referierten beim Demokratiebündnis Oberlahn zum Thema Demokratie und Inklusion. Foto: Gerald Groh

Wie hängen Demokratie und Inklusion zusammen? Zu diesem Thema hatte das Demokratiebündnis Oberlahn Vertreter der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e. V. am 21. Mai ins Restaurant Poseidon eingeladen. Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Demokratiestammtisches hielten Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender, und Markus Becker (Pressesprecher) einen Impulsvortrag mit anschließender Diskussion. Anhand der Entwicklung der Lebenshilfe zeigten beide Referenten, wie sich Inklusion und Demokratie gegenseitig bedingen. Mit Blick auf politische Entwicklungen in den zurückliegenden 60 Jahren wurde von den Impulsgebern dargestellt, was Inklusion und Demokratie bedeuten und wie sich unter dem Einfluss der UN-Behindertenrechtskonvention politische Prozesse für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung entwickelt haben.

"Demokratie und Inklusion sind beides Konzepte, die Beteiligung und Teilhabe aller Menschen an politischen, sozialen und wirtschaftlichen Prozessen fördern. Demokratie basiert auf dem Grundsatz, dass alle Bürger*innen gleiche Rechte und Möglichkeiten haben, am politischen Entscheidungsprozess teilzunehmen. Es geht um die Gewährleistung von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Mitglieder der Gesellschaft. Also auch für Menschen mit Behinderung. Und dafür setzt sich unsere Lebenshilfe seit ihrer Gründung im Jahr 1961 ein", erklärte Thomas Bauer.

Markus Becker richtete den Blick auf die Geschichte der Lebenshilfe, den Gründer Tom Mutters und wie aus den Anfängen eine leise gesellschaftliche Revolution in Gang kam. "Wenn wir heute über Inklusion und Demokratie sprechen, dann müssen wir zunächst festhalten, was zwischen 1933 und 1945 im Dritten Reich mit Menschen mit Behinderung geschah. Die NS-Ideologie hielt diese Menschen für unwertes Leben. In Europa wurden rund 300.000 Menschen ermordet. Und obwohl dieser Geist noch lange in den Köpfen blieb, begann mit der Gründung der Bundesvereinigung Lebenshilfe 1958 in Marburg eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die sich in ganz Deutschland, so wie 1961 mit der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg, positiv entwickelte.“

Thomas Bauer nahm in seinen Ausführungen zudem Bezug auf die Bedeutung gleicher Rechte und Partizipation, Wahlrecht zur Umsetzung der Teilhabe an Entscheidungsprozessen oder Chancengleichheit und soziale Stabilität. "Als Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg treibt uns die Vision an, dass Menschen mit Behinderung in einer inklusiven Gesellschaft gleichberechtigt leben, ihre Rechte wahrnehmen und die gleichen Chancen wie alle anderen haben. Aus unserer Geschichte wird deutlich, dass Demokratie und Inklusion untrennbar miteinander verbunden sind."

In der anschließenden Diskussion wurden gemeinsam Ideen ausgetauscht, wie man auch auf kommunaler Ebene mehr Teilhabe und Inklusion für Menschen mit Behinderung ermöglichen könne.

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